Sonntag, 7. September 2014

Erschüttert

Am Morgen nach dem großen Krampfanfall.


Alle sind erschöpft.

 So was schlimmes haben wir noch nie erlebt.
Es hat die Grenzen des Erträglichen weit gesprengt.

Von 20 Uhr abends bis morgens um 10 Uhr dauerte die Tortour.

Im Nachhinein war es sehr gut, dass er die Magensonde hatte..

Odi und ich schauten zufällig gleichzeitig zu ihm, als er ganz langsam und seltsam den Arm nach hinten hob, zwei Finger dabei spreizte... der Blick seiner Augen so anders... alle drei waren wir bei ihm, streichelten ihn... es fing ganz langsam an... nur die Augenlider zuckten...

Glücklicherweise war die Ärztin im Haus...Sie war die halbe Nacht für ihn da.
 Auch die Kinderkrankenschwester, alle waren bemüht er ihm zu erleichtern.

Er bekam immer wieder etwas, aber es nützte nicht viel.

Mittlerweile sind zwei Tage vergangen. Lao ist noch nicht wieder aufgewacht.

Wir lesen ihm vor, Buch um Buch. reden mit ihm,
 streicheln und massieren ihn mit warmen, duftenden Öl und bewegen ihn sanft
 - er zeigt keine Reaktion...

wir hoffen so sehr dass alles gut ist und er aufwacht....

Tiertherapie
Ein großes Lob gilt diesem Haus. Die Menschen die hier arbeiten, sind großartig, sie sind sehr bemüht und mit Gefühl dabei, nehmen sich Zeit. Lao hat oft eins zu eins Betreuung - dank der vielen Spenden...

Mit vielen die hier arbeiten ist man per Du.

Es gibt Ehrenamtliche, die hier voller Engagement arbeiten.
 Dank an Miri, eine Masseurin die zweimal die Woche unentgeltlich hierher kommt und die Eltern massiert.

Man wird immer wieder gefragt ob man sich was wünscht, ob man was braucht.
Wünsche bekommt man schnell erfüllt.

Noch einmal darf Lao Sand an den Füßen spüren.

Er bekommt Lymphdranage von der Physiotherapeutin.
Reisschleim, gut dass er eine Magensonde hat... Er bekommt Fencheltee mit dem Kraut der Unsterblichkeit, welches auf der Terrasse wächst.






Montag 16.30

Lao ging von uns, die eine Hand hielt seine Uroma, die andere Hand, hielt ich...

Kurz danach kam die Pfarrerin herein. Ohne uns zu fragen malte sie ein Kreuz auf seine Stirn und blieb vor ihm stehen. Ich schickte sie mit ganz freundlich raus. So ein unmögliches Verhalten! Wie kann man so respektlos sein?




                                                                                       



Man kann Tränen vergiesen,
weil er von uns gegangen ist
Oder man kann die Augen öffnen und 
all das Sehen, was er hinterlassen hat. 
Ganz leise ohne ein Wort, ging er für immer von uns fort. 
Es ist so schwer das zu verstehen, 
doch eins werden wir uns wiedersehen.


3 Kommentare:

  1. Wir können nur ansatzweise erahnen, wie schwierig und grausam die letzten Tage für euch gewesen sein müssen und wie es sich anfühlt, so hilflos zusehen zu müssen, wie es dem eigenen Kind so schlecht geht. :-(
    Aber ich bin sicher, dass Lao eure Anwesenheit, Liebe und Zuneigung spürt und ihm das Kraft gibt, so eine wunderbare Familie an seiner Seite bei sich zu haben!
    Ich weiß, dass ihr aus eurer Liebe zu ihm heraus die Kraft finden werdet, um das hier auszuhalten.
    Wir wünschen euch deshalb von ganzem Herzen, dass ihr die Hoffnung nie aufgebt und weiter so stark seid, wie bisher! Lass uns wissen, wenn wir irgendwas für euch tun können und fühlt euch ganz fest umarmt.
    Alles Liebe, Silke und Alex

    AntwortenLöschen
  2. Wer im Gedächtnis seiner Lieben lebt, der ist nicht tot, der ist nur fern; tot ist nur wer vergessen wird
    Wir werden dich nie vergessen kleiner Bruder wir lieben dich so sehr

    AntwortenLöschen
  3. Lieber Lao,
    für uns alle ist es unendlich traurig, dass du so früh schon gehen musstest, weil wir dich vermissen werden. Aber ich weiß ganz sicher, dass es dort, wo du jetzt bist, wunderschön ist und dass wir dich eines Tages da wiedersehen werden!
    Vielen Dank, dass wir dich kennenlernen durften. Alles Liebe, Silke und Alex

    AntwortenLöschen