Freitag, 29. August 2014

Einschulung

Lange habe ich nichts mehr geschrieben
Denn draußen auf dem Land haben wir kein Internet.

Wie gehts Lao?

Es geht ihm gut, hält sich viel draußen auf.
Alles im grünen Bereich.



Die Einschulung hat er voller Freude miterlebt. Er war so glücklich. Es war sein größter Wunsch, endlich wieder in die Schule zu gehen.
In seiner Klasse sind nur sieben Kinder, eine richtige kleine Dorfschule, mit ingesamt 100 Kinder. Die ideale Schule für ihn, da er es immer gerne ruhig und übersichtlich hatte.
Das Lehrer Kollegium ist sehr hilfsbereit, es wird sich um einen Einzelfallhelfer gekümmert, so dass Lao in der Schule immer jemand hat, der an seiner Seite ist.

Es ist ein großer Verwaltungsakt zu meistern, aber wir bekommen Unterstützung von allen Seiten. Es gibt heilpädagogisches Schwimmen und Reiten in der Nähe. Ein Heilerziehungspfleger kümmert sich darum, dass Lao dahin kann.


Die Eltern sind alle sehr nett.
Eine Mutter gibt uns eine Willkommenskarte,
darauf stand: Paula freut sich dass Lao in ihre Klasse kommt.

Am Anfang kann er eine Stunde pro Woche die Klasse besuchen,
ab der dritten Woche dann zwei. Wir wollen ihn nicht überfordern.


Besser kann man es gar nicht haben.

Er freut sich sehr auf den Schulalltag.
Immer wieder streichelt er seinen Schulranzen und klappt das Federmäppchen auf und zu. Schaut sich alles an.

Bis zur Einschulung am Samstag war sein Gesundheitszustand ziemlich stabil.
Er brauchte nur noch 0,5 mg Cortison am Morgen und 0,5 mg am Abend. Mehr nicht.
Manchmal hatte er Empfindungstörungen an Beinen und Armen,
aber mit Bewegung ging das weg.

Am Sonntag brach er ein. Am Morgen war ihm ganz schwindlig, er konnte sich kaum auf den Beinen halten. Er erbrach sich. War dann den ganzen Tag schlapp und wollte nur liegen. Er konnte auch kaum Worte bilden.

Gegen Nachmittag war er dann stabil, aber auf einen sehr niedrigen Niveau. Wir haben mit dem Palliativ Dienst telefoniert. Sie wollen dass wir nach Berlin kommen. Die Ärztin sagte: "stellen Sie sich vor, das Kind stirbt dort, Sie werden den Totenschein erst in einer Woche bekommen. Denn wenn ein Kind stirbt, läuft es über den Dienstweg, auch der Staatsanwalt würde eingeschaltet werden...Die da draussen haben keine Ahnung..."
Wir wollen aber nicht mit ihm nach Berlin fahren, was sollte es ihm bringen?
Und wir wollen nicht dass er stirbt!
Nach so einem Gespräch war ich immer ganz schön fertig. Aber es half alles nichts.
Man will eigentlich nicht mit denen telefonieren.
Kein Wunder dass ich immer schlechter höre.
Wir brauchen aber ein Rezept, Cortison in einer höheren Dosierung.
Nach mehreren Telefonaten konnte ich dann endlich eine Packung in einer Apotheke in der Stadt holen, mit verheulten Augen.
Gut, dass ich mobilsiert war, Mein netter Hausherr stellt mir jederzeit sein Auto zur Verfügung.

Das Cortison wurde wieder erhöht
4 mg morgens und 2 mg abends

Unser Heilpraktiker Herr Wachsmuth will weiter alles Mögliche versuchen.
Er unterstützt uns sehr und das kostenlos.
Wir sind ihm unendlich dankbar.

Wir haben wieder Kontakt zu den Schamanen im fernen Mexiko aufgenommen,
in der Sierra Madre. Sie werden Lao mit ihren Ritualen Kraft zur Selbstheilung geben.
Lao möchte doch auch gerne ein Schamane werden - sagte er mal.

Lao sitzt oder liegt viel im Garten, wir machen nur noch kleine Spaziergänge an der Hand mit ihm.
Er braucht viel Unterstützung und man kann ihn nicht unbeaufsichtigt lassen,
er ist einfach nicht mehr sicher auf den Beinen.

Wenn es kalt ist, wird der Kaminofen im Haus angezündet und dann liebt er es stundenlang ins Feuer zu gucken.

Sechs Bände von Alexander Wolkow, die Chroniken des Zauberlandes haben wir ihm vorgelesen. Jetzt starten wir wieder neu. Wenn man ihm vorliest, fühlt man sich ihm nahe. Immer ist er konzentriert bei diesen vielen phantastischen Abenteuern dabei.


Gerne geht er kneipen,
es vitalisiert ihn
und es geht ihm danach einfach besser.
Lao ist immer sehr zufrieden.
Hat Wortwitz und nimmt seine Krankheit geduldig hin.
Er lebt im Augenblick und nicht in der Vergangenheit oder Zukunft.
Wenn man ihn fragt, wie es ihm geht, sagt er "gut"
Er ist wunschlos glücklich.



Aber einen großen Wunsch hat er
die Nähe zu seinen Papa.
Wenn sein Papa weg war und er wieder kommt,
strahlt Lao seinen Papa glücklich an
und breitet die Arme weit für ihn aus.
Es ist sehr ergreifend das zu sehen.





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